Diagnostik/Keimanalyse/Gentest

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Diese zerstört in einem schubweise verlaufenden Prozess Gewebe und Knochen, die für den Halt des Zahnes verantwortlich sind. Ausgelöst wird die Parodontitis durch Beläge auf den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen. Der Zahnbelag besteht aus einem Netzwerk von Bakterien, deren Stoffwechselprodukte eine Entzündung auslösen können. Die Neigung, an Parodontitis zu erkranken, ist nicht bei allen Menschen gleich. Eine entscheidende Rolle spielt das Immunsystem. Vor allem folgende Faktoren wirken auf das Immunsystem ein und beeinflussen die Entstehung und den Verlauf der Parodontitis: erbliche Veranlagung, Rauchen, Diabetes, psychischer Stress, hormonelle Umstellungen, Krankheiten des Immunsystems, Medikamente. Durch Erheben des Parodontalen Screening Indexes (PSI) bei der zahnärztlichen Kontrolluntersuchung zeigt sich, ob entzündliche Zahnfleischtaschen und erhöhte Messwerte der Zahnfleischtaschentiefe vorliegen. Ab einem gewissen Index ist die Einleitung einer Parodontitisbehandlung erforderlich.

Es empfiehlt sich im Vorfeld eine Keimanalyse durchzuführen, um in einem speziellen Labor das Keimspektrum in den Zahnfleischtaschen untersuchen zu lassen. Dazu werden Proben aus den Zahnfleischtaschen entnommen. Je nach Vorkommen bestimmter parodontitisfördernder Bakterien wird vom Labor eine speziell darauf abgestimmte Antibiotikatherapie empfohlen. Einige Labore werten zusätzlich dazu Aromaölmischungen aus, die auf das ermittelte Keimspektrum abgestimmt sind, da diese eine antibakterielle Wirkung auf die vorhandenen Bakterien haben. Diese speziell abgestimmten Aromaöle können dauerhaft als Mundspüllösungen verwendet werden, um langfristig das Mundmilieu stabil zu halten. Ebenfalls besteht die Möglichkeit eines Gentestes, der durch einen Abstrich genommen werden kann. Das Ergebnis kann eine Aussage darüber treffen, ob erblich bedingt eine erhöhte Entzündungsneigung vorliegt. Dabei schreiten Erkrankungen deutlich schneller voran als bei Patienten ohne dieser Veranlagung. Durch Einbinden dieser Patienten in ein spezielles Prophylaxekonzept kann der Zahnhalteapparat über Jahre hinweg stabilisiert werden.